Nachdem in der Mitgliederversammlung der Seniorenvertretung Haren im März diesen Jahres ein Mitglied die Verkehrssituation der Radfahrer in Haren zur Sprache brachte hat nun Vorstandsmitglied Dr. Bernd Hasch einige Mitglieder sowie Abgeordnete des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs, Ortsgruppe Haren, zu einem Gespräch in das Haus der Begegnung eingeladen. Unter Wahrung der Hygieneregeln und des Abstandsgebotes kamen 20 Personen der Einladung nach, darunter 6 Personen des ADFC.

Torsten Nintemann referierte nach der Begrüßung durch Hasch über die Verkehrssituation in Haren, insbesondere über die Nutzung von Radwegen und der Straßen. Dabei stellte sich heraus, dass Nintemann sich ein profundes Wissen über die Regelungen in Niedersachsen und in der Stadt Haren im Laufe der Jahre angeeignet hat. Der ADFC, Ortsgruppe Haren, hat schon vor Jahren mit Nintemann eine Plattform für das Radfahren in Haren gebildet. Viele Eingaben an die entsprechende Behörde beim Landkreis, beruhend auf dem seit 1997 gültigen „Leitfaden für den Radverkehr in Niedersachsen“, der STVO-Novelle von 1997, der „Empfehlung für Radverkehrsanlagen“ (ERA) und dem „Leitfaden für den Radverkehr in Niedersachsen“, der beispielsweise genau vorschreibt, wie Radwege beschaffen sein müssen, wurden bereits abgearbeitet.

Grundsatz, so Nintemann, ist, dass der Radfahrer in der Stadt im Mischverkehr besser aufgehoben ist als auf gesondert ausgewiesenen Radwegen, die mit dem Schild Nr. 237 einer Nutzungspflicht nach der StVO gekennzeichnet sind. Als Beispiel wurden Schüler angeführt, die zur und von der Schule in Gruppen auf der Straße fahren. Hier ist die Aufmerksamkeit der Autofahrer größer und es passieren hier die wenigsten Unfälle. Wohingegen die meisten Unfälle, auch tödliche im Abbiegeverkehr passieren.

Nintemann sprach auch die Unvernunft vieler Radfahrer an. Dabei seien Senioren keine Ausnahme, betonte er. Beispielsweise prangerte er an, dass rote Ampeln durch das Ausweichen auf den Fußgängerweg überfahren würden. Aktuell zeigte er ein Foto, auf dem Radfahrer auf dem Fußgängerweg fuhren. Radfahrer müssen sich ebenso an Recht und Gesetz halten und auch darüber Bescheid wissen, wie der Kraftfahrer. Da Senioren in den meisten Fällen ein Elektrofahrrad nutzen, das schneller fährt als ein herkömmliches Rad, müsste die Aufmerksamkeit in dieser Altersgruppe noch besser werden. Zudem müssten Senioren eine Vorbildfunktion ausüben. Die Seniorenvertretung hat in der Vergangenheit bereits theoretische und praktische Kurse für das Fahren mit E-Bike angeboten (siehe www.senioren-haren.de).

In der anschließenden Diskussion kam die Frage auf, welchen Nutzen wir jetzt als Seniorenvertretung aus der Versammlung ziehen können. Den Mitgliedern kann gesagt werden, dass der ADFC, hier besonders Nintemann als Kenner der Materie, weiterhin an der Weiterentwicklung des Radverkehrs in Haren arbeitet. Er ist im Gespräch mit Rat und Verwaltung der Stadt Haren, die auch bereits in Zusammenarbeit mit einem Planungsbüro einen Entwurf für das Radverkehrskonzept in Haren als laufenden Prozess erarbeitet hat, denn die Stadt wirbt ja in der Touristik als „rad- und familienfreundliche Stadt“.

Hasch dankte Torsten Nintemann für sein ausführliches Referat und warb noch einmal für verschiedene Angebote des ADFC und der Seniorenvertretung bezüglich des Radfahrens in der Gruppe.