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Am Sonntagmorgen um 8 Uhr trafen wir uns am Bahnhof in Haren. Lukas Wobken erläuterte den Tourenplan und nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden Hans-Joachim Weber kam auch schon der Zug. In Emden bestiegen wir dann in Erwartung guten Wetters unsere Räder. Die Fahrt war sehr entspannt, nach jeweils zehn Kilometern wurde eine kurze Pause eingelegt, um den Po zu entlasten und etwas zu trinken. Es warteten aber noch einige Highlights auf uns, die ein Absteigen erforderten.

 

Unser erstes Highlight war Rysum, ein altes (erste Erwähnung im 10. Jh.) Rundwarftendorf mit der Kirche auf der höchsten Stelle der Warft. Begrüßt wurden wir durch einen riesigen Misthaufen vor einem ostfriesischen Bauernhaus. Dann ging es durch eine schmale Straße mit kleinen Häuschen, roten Backsteinhäusern und liebevoll gepflegten Vorgärten zum Marktplatz, wo wir eine Rast im Marktcafé einlegten. Gegenüber dem Café stand ein altes Schwengelpumpenhäuschen. Anschließend ging es weiter durch schmale, durch Hecken und kleine Zäune begrenzte Sträßchen, vorbei an der alten Backsteinkirche aus dem 12. Jahrhundert und der Mühle. Ein idyllisches Örtchen.

Weiter ging die Fahrt auf der Binnenseite des Deiches, vorbei am Campener Leuchtturm, wo wir auf die Butenseite wechselten. Für einen guten Kilometer reichte das Wasser bis an den Radweg, bis es sich wieder zurückzog. Am 1888 erbauten Pilsumer Leuchtturm, dem Wahrzeichen von Krumhörn, machten wie einen kurzen Fotostop. Er ist ein Hauptdarsteller in einer Kinderbuchreihe, ein Ort, an dem viele Paare heiraten wollen, und eine Kulisse in dem Film „Otto - der Außerfriesische“, wodurch er besondere bekannt wurde. Dann gelangten wir nach Greetsiel, wo wir die Mittagspause einlegten.

20190519 0365 Durch Greetsiel gingen wir auf eigene Faust. Wir besuchten die Kirche aus dem 14. Jahrhundert mit dem separaten Glockenturm. Über dem Osteingang befinden sie zwei Wappen auf Sandsteinplatten. Das Innere der Saalkirche ist schlicht. Wir kamen an dem ehemaligen Steinhaus, ein als Wohnhaus genutzter Backsteinbau, um 1600 erbaut, dessen Traufsteine die Form von Löwenköpfen haben. Im Hafen lagen zahlreiche Fischerboote und einzelne Fahrgastschiffe. Besonders schön ist die historische Häuserzeile am Hafen. Die Häuser, teils mit Volutengiebeln, stammen aus dem 18. Jahrhundert. Das Kosten des Eises aus der Eisdiele am Hafen war eine Pflichtübung, der wir gerne nachkamen.

Unser nächstes Ziel war die Mühle von Hinte, wo wir wieder eine Rast machten. Leider war die Terrasse mit Blick auf das Knockster Tief besetzt, so dass wir mit der Gaststube vorlieb nehmen mussten. Während die Männer sich, über die Karte geneigt, Gedanken über den weiteren Tourenverlauf machten, hatten die Frauen reichlich zu erzählen.

Der schiefste Turm der Welt, der Kirchturm von Suurhusen, durfte in dem Programm nicht fehlen. Die Kirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jh. erbaut. Der Turm wurde 1450 angebaut. Das Innere ist schlicht gehalten. Ein Schmuckstück war der Taufbrunnen aus Bentheimer Sandstein.

Danach ging es zurück zum Bahnhof Emden. Nach einem herrlichen Sonnentag zogen dunkle Gewitterwolken auf und als wir glücklich im Zug saßen, begann es zu regnen. Lukas hatte die Fahrt hervorragend geplant.

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